2020 was a Hell of a Ride und diese teuflisch gute Werbung für einen Tinder-Klon lässt das so fürchterliche Jahr endgültig zur Hölle fahren. Für die Liebe. Und damit zusammenkommt, was zusammengehört.
Kategorie: Allgemein
News aus einer Woche 2020
Auf den letzten Drücker tauchten jetzt noch wie in Alien-Movies überall Monolithen auf, kamen tote Nerze an die Erde zurück, wurde ein homophober Nazi-Politiker aus Ungarn während Corona bei einer Gang-Bang-Party mit 25 Männern erwischt und gewann Adolf Hitler eine Wahl eine Namibia. 2020 versucht offenbar bis zum letzten Atemzug als verstörend verrücktes Nachrichten-Jahr in die Geschichte einzugehen und dreht anscheinend gerade einen Tele5-Film à la Sharknado mit uns.
Science-Talks mit u.a. Christian Drosten, Rangar Yogeshwar und Harald Welzer
Dieses Jahr durften nicht nur wir alle, sondern ja selbst die Politik merken, dass es besser ist, wenn man auf die Wissenschaft hört. Mit diesen Talks könnt ihr genau das 3 Stunden lang machen: auf Wissenschaftler, die neuen Influencer im Jahr 2020 hören. In einem Deutschlandfunk-Interview mit Christian Drosten, einem Panel mit Rangar Yogeshwar und Rezo - und einem Precht-Besuch von Harald Welzer. Und diesmal geht es ausnahmsweise auch mal nicht nur um Corona.
Einsam durch die verpixelte Zombieapokalypse: Project Zomboid
Ich bin die letzten zwei Wochen ein bisschen der Realität entflohen, um nicht in Corona-Depris zu verfallen und habe deswegen meine Zeit in einer einsamen Zombieapokalypse aus Pixeln verbracht. Dort habe ich ein Haus im Wald besetzt, pflanze gerade Tomaten an und mache gelegentlich Ausflüge in die Stadt, um mit meinem selbstgebastelten Speer ein paar Untote zu töten oder Supermärkte zu plündern. Und ich habe sogar ein Nachbarshaus gefunden, das voll mit Klopapierrollen ist, was ich nach diesem Jahr ja sehr realistisch fand. Jetzt muss ich meinem Character aber erstmal mehr eine Kippe besorgen, damit er nicht mehr ganz so nervös ist.
Project Zomboid. Die 2020-Version der Sims, dessen härtester Modus ist, dass ihr nach einer Party völlig besoffen in eurem brennenden zuhause aufwacht während draußen gerade die Welt untergeht. Story of our Lifes.
Twittwoch #49
Deutschland ist wie ein Surfer, der mit viel Glück direkt die erste große Welle in seinem Leben perfekt gemeistert hat, um dann vor der zweiten Welle den nötigen Respekt zu verlieren und nun droht, etwas zu selbstbewusst auf die Fresse zu fliegen. 2020 ist es wahrlich nicht einfach, in beruhigend besinnliche Weihnachtsstimmung zu verfallen. Twittwoch #49.
https://twitter.com/narrhallamarsch/status/1332032789617774596
Wort(e), Sätze, Buchstaben & Zahlen des Jahres
Gestern hat die Gesellschaft für deutsche Sprache "Corona-Pandemie" als Wort des Jahres 2020 gekürt und selten hat mich etwas weniger überrascht im Leben. Um dieser enttäuschenden Top10 der Einfallslosigkeit im Land der angeblichen Dichter und Denker etwas entgegenzuwirken, hier als kleine Ergänzung mal (m)eine Liste mit neuinfizierten Wörtern, Sätzen, Buchstaben und Zahlen des Jahres, die 2020 mit einer hohen Viruslast durchseucht haben:
Meine Wörter und Unwörter des Jahres (sucht euch einfach selbst aus, was was ist):
Abstand / "mit Abstand der/die/das beste" (oder: Social Distancing)
Corona-Party (wahlweise auch Partyszene oder Corona-Depris)
Coroni (Kosename fürs Pandemie-Virus, wahlweise auch Conora oder Corinna)
positiv (das neue negativ)
Kontaktperson1 (oder: Knuffelkontakt)
Community-Maske (deutsche Übersetzung: Alltagsmaske)
Desi (als Kurzform für Desinfektionsmittel)
Aerosole (2020 nicht mehr nur mit CO2, sondern auch mit Viren in der Luft)
Hygienekonzept (Hygienekonzept des Jahres: lüften)
Lockdown Light (wahlweise auch: Teil-Shutdown oder Wellenbrecher-Shutdown)
Präventionsparadox ("There is no glory in prevention.")
Lockerungsdiskussionen (und die Fußball-Diskussion während einer scheiß Pandemie)
Superspreading-Event (oder: Cluster-Quarantäne)
Risikogebiet (oder: Beherbergungsverbot)
Klopapierknappheit (oder: Hamsterkäufe)
Virologen-Battle (und "Drosten", aber als Verb)
Nasen-Rachen-Abstrich ("Wir müssen alle Abstriche machen")
zoomen (das auch benutzt wird, wenn man Zoom dafür gar nicht benutzt)
Neue Normalität (oder: In Zeiten von Corona)
Brennglas (☀️??)
Sätze des Jahres:
- "Ja, ist gut jetzt." (Drosten, als er zum 3000. mal jemandem Exponentialfunktionen erklären sollte und damit das Jahr unabsichtlich zusammenfasste)
- "There is no glory in prevention." (ein altbekanntes Sprichwort unter Medizinern und Wissenschaftlern)
- "Könnt ihr mich hören?/Kannst du mich hören?" (aus wirklich jeder Videokonferenz)
- "Ich habe Besseres zu tun." (Drosten, als er die BILD per Tweet zerstörte)
- "Im Moment ist nur Abstand Ausdruck von Fürsorge." (Merkel, als sie in ihrer Fernsehansprache im März "Rücksichtnahme" im Jahr 2020 ziemlich gut neudefiniert hat)
Buchstaben des Jahres:
- Das große C als Synonym dafür, wenn man ihr wisst schon was nicht aussprechen möchte
- Das zweite A in den AHA+A+L-Regeln, das für Maske steht
- Das R im erst superwichtigen und dann in der Bedeutungslosigkeit verschwundenen R-Wert (wahlweise auch das R aus RKI oder PCR-Test)
Zahlen des Jahres:
- Jede Neuinfektionszahl (Genauer: 19200. Die Zahl, die Merkel im September für Weihnachten rechnerisch prophezeit hatte und anfangs als Panikmache wegdiskutiert wurde, bis sie dann bereits im Oktober eintraf)
- 1,5 (Meter Abstand halten, bitte)
- Die 3 Polizisten, die es gebraucht hat, um den selbsternannten Widerstand der Corona-Leugner-Nazis und ihren "Sturm" auf den Bundestag aufzuhalten
Emojis des Jahres:
Advent, Advent, 2020 brennt: Covid Navidad
Tja, Leute. Gestern war noch März, heute ist schon der erste Advent. Und sobald wir alle 24 Türchen geöffnet haben, um ordnungsgemäß stoßzulüften, sind wir auch schon so gut wie durch mit diesem schrecklich tollen Jahr.
Damit ihr vorher aber erstmal so langsam in Weihnachtsstimmung kommt, gibt's schon mal den bisher schönsten Corona-Christmas-Song von Friedemann Weise: Covid Navidad!

Der Zukunfts-Podcast der tagesschau: mal angenommen
Einer meiner Lieblings-Podcasts derzeit, in dem ausnahmsweise mal nicht nur Quatsch gelabert, sondern journalistisch aufbereitet in die Glaskugel geschaut wird. Jede Woche wird jeweils ein Thema mit diversen Experten durchgesponnen bzw. einfach "mal angenommen", um euch ca. eine halbe Stunde in die ein oder andere Zukunft reisen zu lassen.
Die kurzweilige Zeitmaschine für die Ohren kommt von der tagesschau, hat mittlerweile auch schon Preise gewonnen und ist ein bisschen an wie die Audio-Version der Sci-Fi-Szenario-Erklärbären von kurzgesagt. Diese Woche geht es übrigens um eine Zukunft, die wohl ausnahmslos jedem gefallen dürfte: eine Zukunft ohne Corona.