Eigentlich brauch man zur Zeit nur die Nachrichten schauen, um sich schocken zu lassen und das Gefühl zu bekommen, als würde man in einem Horrorfilm leben. Aber fiktiver Horror ist mir ja dann doch lieber als realer Horror und weil ja Halloween-Zeit ist, habe ich einfach mal eine Liste aus den 10 besten Grusel-Filmen der letzten 5 Jahre zusammengehauen. Damit ihr, wenn ihr schon Horror-Movies glotzen wollt, nicht allzu viel Scheiße durchgucken müsst. Denn der Haufen ist in diesem Genre besonders groß. Und keine Angst, bei der Hälfte der Liste greift der Killer auch eure Lachmuskeln an. ;o)
Als Rollifahrer bekommt man ja ständig Rolli-Fragen gestellt, was in den meisten Fällen sehr nervig, manchmal aber auch in 'nem netten Gespräch enden kann. Und letztens wurde ich gefragt, was man sich denn so für Filme und Serien reinziehen kann, wenn man coole Charaktere im Rollstuhl sehen will, die nicht nur eine belanglose Nebenrolle spielen. Spoiler: es gibt nicht viele. Und die wenigen, die es gibt, sind oft gar nicht mal so gut bzw. hauen ein Klischee nach'm anderen raus.
Manchmal sind die Charaktere im Rolli eigentlich nur dafür da, um nicht-behinderte Charaktere besser da stehen zu lassen, weil sie sich entweder aufopferungsvoll um den armen kleinen Behinderten kümmern oder dem soziophoben Stubenhocker im Rolli erstmal erklären, wie man richtig lebt. Und in noch schlechteren Filmen wird ein Rollstuhl nur als Problem ins Drehbuch geschrieben, das gelöst werden muss, indem der Charakter nur fest an sich glaubt und am Ende dann ganz plötzlich wieder laufen kann. Das kommt dann bei Menschen mit Behinderung ungefähr genau so rüber, wie wenn ein homosexueller Film-Charakter diskriminiert wird und der Film ihn am Ende hetero werden lässt, um seine Probleme zu lösen.
Insgesamt hat der Diversity-Hype aber bewirkt, dass es im Gegensatz zu meiner Kindheit inzwischen durchaus ein paar Film-Charaktere mit Behinderung gibt, die so gut geschrieben sind, dass ich mich mit ihnen identifizieren kann. Gerade in den letzten 10 Jahren sind ein paar echt gute Filme & Serien mit tatsächlich einigermaßen authentischen Rolli-Rollen dazugekommen. Und genau die bekommt ihr nun als kleine von mir approvete Empfehlungsliste, falls ihr coole und echte Characters mögt. Und mit "echt" ist vor allem gemeint, dass Rollifahrer genauso vielschichtig sein können wie alle anderen auch und nicht immer nur selbstmitleidend in ihrem Zimmer vereinsamen, bis jemand ihnen hilft.
Achso, Ziemlich beste Freunde ist übrigens nicht dabei - den kennt ohnehin jeder - und ehrlich gesagt, fühlt er sich manchmal auch etwas cringe an als Mensch im Rollstuhl. Das geht auch besser. Apropos. Lustiger Funfact zum Ende: ich hab' tatsächlich gerade bei 'nem Drehbuch-Wettbewerb mitgemacht, wo es darum ging, eine Serie über einen Menschen mit Behinderung zü schreiben. Jetzt dürft ihr mir Glück wünschen, dass "Sitzen ist das neue Rauchen" die Jury überzeugt und ich nicht umsonst 10 Seiten Papier 2 Minuten vor Deadline eingereicht hab.
Meine Favoriten: Catching Up (US Independent Dramedy-RomCom, 2019) 1 Meter 20 (6-teilige argentinische Serie bei arte, 2021) Crip Camp (Netflix-Doku über eine Behinderten-Revolution, 2020)
Das letzte Mal, wo ich hier von mutierten Dingen geschrieben hab, ging es um irgendeine scheiß Corona-Variante und ich bin sehr froh, diesmal "nur" von Schildkröten schwärmen zu dürfen. Denn ich mag die neuen Gen-Z-Turtles und habe lange keinen Coming-of-Age-Film gesehen, der es schafft, das Thema Diversity mit so viel Coolness zu erzählen (für mich sogar noch besser als der zweite Spiderverse). Endlich haben die Teenage Mutant Ninja Turtles auch den Teenage-Swag, den sie eigentlich schon immer im Namen tragen. Inklusive perfekt sitzendem HipHop-Sound, der zu den vier mutierten Ninjaschildkröten mindestens genauso gut passt wie Pizza.
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Mein Lieblingsfilm aus 2019 ist gerade in der ARD-Mediathek. Er heißt Mid90s, ist das Regie-Debut von Jonah Superbad Hill und hat ähnlich coole Coming-of-Age-Vibes wie Kids. Nur mit Skateboards statt Sex. Und mit 'ner großen Portion Sweetness, die zur ganzen Abgefucktheit des jugendlichen Daseins dazu kommt. Ein nostalgisch stilsicherer Trip in die Ära von Turtles-Postern, Beavis&Butthead-Shirts und SuperNintendo-Games, der dazu noch einen fantastischen Soundtrack mit naürlich jeder Menge 90's-Charme reinkickt. Funfact: alle Skater sind übrigens echte Skater und auf den Instas von Sunny Suljic, Nakel Smith und Olan Prenatt bekommt ihr quasi die Real-Life-Version des Films.
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Eine blonde High-Heels tragende Plastik-Puppe hat den Kampf gegen eine Atombombe gewonnen. Zumindest, was die aktuellen Zuschauerzahlen im Kino betrifft. Und ich zähle noch zu den wenigen Menschen auf der Welt, die bisher weder Barbie noch Oppenheimer gesehen haben, werde das aber wohl bald nachholen müssen, weil ich neugierig und popkultur-süchtig bin.
Eigentlich hätte ich aber mehr Lust auf die atomare Fusion der zwei Blockbuster, die gerade das ominöse Sommerloch sprengen und als "Barbenheimer" durchs Internetz memen. Und ich mag ja diese pink explodierende Schwarzweiß-Ästhetik mit farbenfroher Weltuntergangsromantik, in der unsere "wunderschöne" Plastik-Welt zerbombt und nuklear ausgelöscht wird.
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Der Klimawandel wird wohl oder übel in den nächsten Jahren und Jahrzehnten immer mehr unser Leben und das der darauf folgenden Generationen prägen. Da ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass es inzwischen immer mehr Filme gibt, die sich mit dieser existenziellen Krise beschäftigen. Immerhin gilt sie als so ziemlich die größte Gefahr für die gesamte Menschheit und könnte damit kein besserer Bösewicht sein. Allerdings würde ich mich ja freuen, wenn wir gelegentlich Filme über eine zukünftige Welt zu Gesicht bekommen würden, in der mal nicht alles am Arsch ist und wir den gemeinsamen Feind auch mal besiegen (wo sind die ganzen scheiß Superhelden ausm Kino denn, wenn man sie mal braucht!?).
Im ungarischen Film White Plastic Sky hat das leider nicht geklappt und wir landen wieder in einer Dystopie. Dafür sieht diese aber sehr schön animiert aus und ist angeblich realistisch gestaltet. So kann man sich immerhin schon mal spoilern lassen, wie das Alltags-Leben in der zukünftigen Apokalypse so aussehen könnte, wenn wir unseren Endgegner nicht oder nur so halb besiegen.
Die Welt in naher Zukunft: Tiere und Pflanzen gibt es nicht mehr; die verbliebenen Menschen leben unter einer Kunststoffkuppel. Der Preis fürs Weiterleben ist hoch: Allen 50-Jährigen wird ein Samen eingepflanzt, durch den sie sich in einen Baum verwandeln, der Sauerstoff und Nahrung für die Allgemeinheit liefert. Stefan, ein junger Mann, ist mit diesem System einverstanden – bis seine Frau Nóra ihr Leben aufgeben und sich den Samen freiwillig einpflanzen lassen will. Um Nóra zu retten, bricht Stefan mit den Regeln der Gesellschaft.
Das Animations-Duo Tibor Bánóczki und Sarolta Szabó erstellte sein dystopisches Werk nach dem Rotoskopieverfahren. Das fantasiegeladene Drehbuch ist dank Berater*innen aus den Bereichen Geologie, Botanik und Meteorologie wissenschaftlich solide fundiert. Als bewegendes Öko-Gedankenspiel zur Klima-Apokalypse, die das Leben auf der Erde bedroht, ist Műanyag égbolt geprägt vom melancholischen Bewusstsein, dass die Menschheit kurz vor ihrer Auslöschung steht. Ein schweres Los, das zu ertragen Nóra und Stefan, den Hauptfiguren dieser betörenden Liebesgeschichte, allerdings durch ihr feines Gespür für die Schönheit der Welt erleichtert wird.
Die von Arte beweisen mal wieder, dass sie einfach den besten Geschmack haben (nämlich meinen), denn sie haben den mbMn coolsten deutschen Film des letzten Jahres ins Programm genommen. Und das schöne daran ist: er ist weder von noch mit Til Schweiger. Also, wenn ihr gutes deutsches Kino mögt und nebenbei auch keine homophoben Rassisten-Arschlöcher seid, streamt unbedingt Toubab in der arte-Mediathek.
Nach der Haftentlassung freut sich Babtou riesig auf einen Neuanfang: Mit seinem besten Kumpel Dennis die Freiheit genießen, die Welt umarmen und nichts mehr mit den Behörden zu tun haben. Doch ausgerechnet seine Willkommensparty läuft aus dem Ruder. Florian Dietrichs Buddy-Komödie ist eine erfrischende Hommage an die Menschenwürde, die Freundschaft und die Liebe.
Das Netzkino auf YouTube bietet euch zwar kostenlose Filme in immerhin 4K an, dafür müsst ihr aber Ewigkeiten scrollend die Nadel im Heuhaufen durchsuchen, der voll mit Scheiße ist. Denn zwischen den wirklich sehr sehr wenigen guten Filmen befinden sich unzählige unglaublich schlechte Filme, die ich noch nicht mal gucken würde, wenn ich Geld dafür bekommen würde.
Meine Ausbeute fällt daher auch sehr klein aus und beschränkt sich auf einen wirklich guten (Fikkefuchs) und sechs ganz okaye Filme, die ich mal in eine kleine Stream-Playliste gepackt hab. Und ja, ich finde Sharknado so schlecht, dass er wieder gut ist. Titanic 2 ist allerdings nur in der Liste, weil mich dieser Titel einfach immer zum lachen bringt.
Die Top 5 meiner deutschen Lieblings-Filme hat durch Felix Lobrecht einen Neuzugang bekommen und mich gleichzeitig dazu motiviert, die nächste Bestenliste zu grinden und diese Kategorie mal auf 25 aufzustocken.
Auf Platz 1 bleibt ungeschlagen Jonas, der halbdokumentarische Schul-Film von Ulmen, der mich jedes mal sofort zurück in den Klassenraum kickt, um dort mein kleines Herz zu erwärmen, aber auch das lustigste Liebesgeständnis der ganzen Welt abzuliefern. Und mit Halt auf freier Strecke, meinem Platz 3 könnt ihr euch das erwärmte Herz langsam und schmerzhaft rausreißen lassen, indem ihr Milan Peschel beim sterben zuseht. Mit diesen netten Worten ent-lass ich euch mal aus diesem Text und über-lass euch einfach die restliche Film-Liste zum durchgucken:
Vielleicht ein etwas verfrühtes Statement im April, aber ich glaube, ich habe gerade einen sehr heißen Kandidaten für meinen Film des Jahres gefunden. Sonne und Beton fühlt sich nämlich an wie die wunderschön abgefuckte Berliner Plattenbau-Version von La Haine oder das deutsche Kids. Und das sind wahrscheinlich die zwei größten Komplimente, die ich einem auf einer Romanvorlage eines Comedian basierendem Films aus D-Land jemals gemacht habe.
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Kevin allein zuhaus, Schöne Bescherung, die komplette Herr-der-Ringe-Trilogie - es gibt ja sehr viele gute Weihnachtsfilme. Allerdings hat man die meisten davon eben auch schon gefühlte 100 Millionen mal gesehen, weil vieles ja traditionellerweise jedes Jahr geglotzt wird. Und ein neuer Film muss schon wirklich sehr gut sein, um sich einen festen Sichttermin in den Feiertagen zu erobern, in denen man gerne alles wie immer macht.
Der letzte, der das bei mir geschafft hat und mittlerweile zum zweiten Mal, war ein sympathisches Netflix-Märchen mit dem schlichten, aber gut gewählten Namen: Klaus. Der gibt einem nämlich nicht nur wollig warmes weihnachtsfeeling, sondern bringt euch auch in eine Zeit zurück, in der man sich noch über Briefe freuen konnte, weil es nicht nur Rechnungen, Werbeprospekte und noch mehr Rechnungen waren. Mit besten Empfehlungen von eurem Weihnachts-Elf Sascha.
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