Der Spiegel feiert seine Kult-Doku über den Reeperbahn-Penny ganz youtube'esk mit einem Reaction-Video. Ich bevorzuge zwar das Original des auf Kamera festgehaltenen Hamburger Zeitdokuments. Die Gästeauswahl ist aber gar nicht mal so schlecht, auch wenn die sympathischsten Schnacker natürlich die "Protagonisten" selber bleiben.
Über zehn Millionen Klicks auf YouTube und eine Fan-Gemeinde auf Instagram: Die Penny-Markt-Reportagen sind Kult. SPIEGEL TV hat prominente Kiezkenner gebeten, die Filme von 2007 zu kommentieren. Unter anderem Heinz Strunk, Autor des Bestsellers "Der goldene Handschuh", Elbschlosskeller-Wirt Daniel Schmidt, Rapperin Visa Vie und Moderator Yared Dibaba. Eine Reportage von Markus Grün.
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Allerdings wohl erst für die überüberüberüberübernächste Wahl. Bis dahin bekommt ihr in dieser durchaus sehenswerten kleinen Kurzdoku nochmal deutlich vor Augen geführt, dass selbst ein 13-jähriger Schüler der bessere Präsident der USA wäre als der aktuelle Präsident der USA. Das ist eigentlich traurig, der Film macht dennoch ein wenig Hoffnung für die Zukunft Amerikas, die momentan ja dank eines Mannes, der seinen Bürgern Todesspritzen vorschlägt, eher nicht so lustig aussieht. Daher noch ein abschließender Funfact: Mit seinem Nachnamen wäre der junge Ethan auch ein guter Spitzenkandidat für die PARTEI. ;o)
Ethan Sonneborn is 13 years old. He loves dogs, basketball and fishing — and he's running for governor of Vermont.
»LORD OF THE TOYS« ist nicht das Porträt einer Generation – in diesem Fall könnten wir alle gleich einpacken. Vielmehr zeigt er einen abgesteckten Mikrokosmos und entwirft ein Sittenbild, das gleichwohl viel über gesellschaftliche Randgruppen und soziale Ungerechtigkeiten erzählt. Und nicht zuletzt stellt »LORD OF THE TOYS« Fragen zu pervertierter Schaulust, zur Macht der Bilder und zu Inszenierungsstrategien, die Herzberger mit seinen rechten Ausbrüchen und anderen Extremen ganz bewusst nutzt. Ein brandaktueller, wichtiger Film. (epd-film)
Lord of the Toys lief letztes Jahr in einigen Kinos und ist mittlerweile auch im Internet streamable (wenn ihr gut googlen könnt, gibt's ihn auch für lau, den Tipp habt ihr aber nicht von mir). Die beobachtende und ohne Off-Stimme auskommende Doku über YouTube-Abgründe aus dem Osten Deutschlands zeigt eine Gang aus Internet-Trollen, die zu Influencern geworden sind und ein Leben zwischen Alkoholgelage, Dosenravioli und rassistischen "Witzen" in den daraus erstellten Streams führen, die sie ihren doch zahlreichen Followern präsentieren. Der das alles begleitende Film darüber bekam erst einen Shitstorm ab, weil er kommentarlos rechtes Gedankengut streut und wurde dann dennoch mit der goldenen Taube ausgezeichnet. So weit, so kontrovers.
Schöner Plot-Twist fast 3 Jahre nach den Aufnahmen in der Doku: Zumindest YouTuber Max, der im Film noch brüllt, dass er stolzer Nazi ist, schämt sich mittlerweile sehr für viele Aussagen damals und wirkt scheinbar auch durch die Doku wesentlich reflektierter. Seine Community ist derweil froh, dass er sich von Personen aus dem rechten Umfeld inzwischen distanziert hat (im Film ist ein blondes Mädchen bei Parteitagen vom Dritten Weg, die mittlerweile bei der Bundeswehr sein soll). Mein Tipp: Schaut euch erst die Doku an und dann das dazugehörige Statement. Update: Oder auch nicht - seine 3 Kanäle sind seit heute (06.03.) zumindest alle gesperrt. Mal gucken, für wie lange.
Max „Adlersson“ Herzberg aus Dresden, 20 Jahre alt, hat entschieden sein Leben nicht mit Arbeit zu verbringen. Seitdem referiert er über Messer und alle möglichen andere Produkte, öffnet Gangsta-Rap-Fanboxen, erzählt von sich selbst, besäuft sich in aller Öffentlichkeit, pöbelt und grölt herum, erniedrigt Schwächere, reißt derbe Witze und testet jede Grenze aus, die er sieht – Max ist YouTuber und lebt davon.
Ist Max ein gewaltverherrlichender Influencer mit rechten Tendenzen oder ein gewöhnlicher Heranwachsender auf der Suche nach Halt und Identität, in einer Zeit, in der die Grenzen zwischen Privatleben und Öffentlichkeit zunehmend verschwinden? Womöglich ist er beides, wahrscheinlich ohne sich dessen allzu bewusst zu sein.
LORD OF THE TOYS begleitet Max und seine Clique einen Sommer lang und hinterlässt ein dystopisches Bild der ersten Generation junger Erwachsener, die ein Leben ohne Internet, YouTube und Instagram nicht kennen. Der Film portraitiert sie und untersucht die Welt, in der ihre Lebensmodelle gedeihen: den Westen im Allgemeinen und den deutschen Osten im Speziellen.
Marteria gibt dem Green in Green Berlin eine ganz neue Bedeutung und hat eine Slow Fashion-Kollektion per aus dem Meer recycletem Plastik und Bio-Baumwolle produziert. Sehr löblich. Ich glaube zwar, dass das letzte, was wir brauchen noch eine Modekollektion ist, finde aber trotzdem gut, dass das Thema Nachhaltigkeit offenbar endgültig im Deutschrap-Kosmos angekommen ist und somit nun auch ganz offiziell als "cool" gilt.
Kleiner Tipp am Rande: ihr seid nicht nachhaltig, wenn ihr euch nachhaltige Klamotten bestellt, obwohl euer Kleiderschrank bereits aus allen Nähten platzt. Die dazugehörige Doku ist aber auch aufgrund der immer noch guten Beats durchaus sehenswert:
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Auch im Osten waren damals nicht alle Punks. Manche waren sogar vor den 90ern Teil einer noch neueren Subkultur. HipHop. Eine MDR-Doku straight outta DDR, in der ihr breakende, sprühende und rappende Ossis aus den 80ern bestaunen dürft. Schönes HipHop-Dokument aus einer Zeit ohne Autotune - aber mit Diktatur.
„Die winzig kleine geschützte Welt DDR hat mir erst die Möglichkeit verschafft, ein bunter Vogel zu sein“, Bernhard Beatschmidt aus Dessau wurde, wie viele andere, 1983 mit dem Hip-Hop-Virus infiziert.
Als die ersten Bilder von amerikanischen Breakdancern über das Westfernsehen hinter den Eisernen Vorhang schwappten, fingen in der DDR von der Ostsee bis ins Erzgebirge junge Menschen an zu tanzen – auf öffentlichen Plätzen und Straßen – argwöhnisch beäugt vom Staat, von der Polizei vertrieben und sogar inhaftiert.
Doch ein paar Jahre später war Hip-Hop mit Breakdance, Rapmusik und Grafitti im sozialistischen Staat salonfähig. Das DDR-Fernsehen schmückte sich stolz mit dieser Jugendkultur. „Wir wurden sogar benutzt“, meint Mike Dietrich aus Leipzig. Doch mit dem Mauerfall zerfiel auch die Hip-Hop-Szene der DDR.
„Back in the days“ erzählt ein kaum bekanntes, aber schillerndes Stück DDR-Geschichte. Breakdancer, Musiker und Sprayer der damaligen Zeit berichten von Grafitti in der NVA, Schmuggelware aus dem Westen, selbstgestalteten Klamotten und von einer bunten Republik im grauen Alltag. Die Dokumentation präsentiert bisher nicht gezeigte Amateuraufnahmen aus den Anfängen bis hin zu den großen Fernsehshows der DDR gegen Ende der 1980er.
Wer sich ernsthaft dafür interessiert, was seit Freitag WIRKLICH mit @WDR, @aktuelle_stunde, #buhrow und @WDRaktuell passiert und wie #OmaGate "entstehen" konnte, der findet erste Antworten: in dieser unsatirischen öffentlich-rechtlichen Reportage. (Böhmi)
Das völlig ausgeartete #OmaGate vom WDR zeigt erneut: wieder mal hat es ein rechter Shitstorm geschafft, einen ganzen Sender dazuzubringen, sein Rückgrat zu verlieren und vor Faschisten kleinbeizugeben. Und mir kommt es mittlerweile nur noch absurd vor, welche oft total banalen Themen wir durch im Internet totdiskutieren, weil rechte Kreise und Nazi-Trolle sie aufgegriffen haben und was für immer heftigere Dynamiken und Konsequenzen das so mit sich zieht.
Das Y-Kollektiv hat im letzten Jahr mal versucht, herauszufinden, wie das eigentlich sein kann und warum Social-Media-Debatten so abgefuckt sind, wie sie derzeit sind. Sehr aufschlussreiche, durch Gebühren finanzierte und gut gemachte Doku.
Der Film begleitet ein JournalistInnen-Team bei einer mehr als einjährigen Recherche. Anna Breithausen, Marvin Milatz, Uwe Wichert, Alexander Tieg und Dennis Leiffels haben sich die Frage gestellt, wer den politischen Diskurs in Deutschland in den sozialen Netzwerken bestimmt oder bestimmen möchte. Sie stoßen auf eine Bewegung, deren Strategie der sogenannte „Infokrieg“ sein könnte und ein düsteres Bild von Deutschland zeichnet. Anhand von Daten entschlüsseln sie Mechanismen dieser Bewegung und gehen der Frage nach: Was treibt diese Menschen an?
Die JournalistInnen werden selbst zu Verschwörungstheoretikern, lernen was diese Menschen verbindet, treffen Alternative MedienmacherInnen, erfahren warum soziale Plattformbetreiber diese Entwicklung ermöglichen und werden von einer Schweizer Sekte angeworben. Sie selbst erleben, wie Menschen erst Todesangst gemacht wird, sie dann in einen Strudel aus Halbwahrheiten gerissen werden aus dem sie nicht mehr herauskommen.
Warum uns das alle interessieren sollte? Dieses Jahr wird aus Hass und Hetze, Gewalt und Terror. Erst wird der hessische Regierungspräsident Walter Lübcke von einem Neonazi erschossen, dann der rechtsmotivierte Anschlag in Halle. Was ist dieser Infokrieg? Wer steckt dahinter? Und was macht das mit uns?
Arte dreht den Retro-Swag auf und kramt aus einem verstaubten Karton auf dem Dachboden die guten alten VHS-Tapes in einer Doku wieder raus. Wie vermutlich so ziemlich jeder in meinem Alter habe auch ich einen nicht gerade kleinen Teil meiner Kindheit mit Videokassetten verbracht, die man sich in den heute auch langsam aussterbenden Videotheken besorgt hat. Das analoge Netflix von damals. Ein Film über eine Zeit, in der man YouTube-Videos noch zurückspulen musste.
Eine ganze Generation, die mit Videokassetten groß geworden ist, schwelgt heute in VHS-Nostalgie. Doch nur wenigen ist bewusst, welche enormen gesellschaftlichen und politischen Folgen die Einführung dieser Technologie hatte. Von den 1970er bis zu den 1990er Jahren erzählt die Dokumentation die Geschichte des ersten wahrhaft demokratischen audiovisuellen Mediums.
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Eine futuristische und wie eine alte Sci-Fi-Serie aufgemachte Doku von dem Sender, auf dem Dokus gucken immernoch am meisten Spaß macht. Arte lässt eine Künstliche Intelligenz alles über Künstliche Intelligenz erlernen. Neben Babys mit Wikipedia im Kopf, der G-MAFIA (Google, Microsoft, Amazon, Facebook, IBM & Apple) und Siri auf Drogen versucht sie die Frage zu beantworten, ob der technologische Fortschritt unser Untergang oder doch die Welt retten wird. Schauen wir mal.
Der junge Programmierer Sven schafft sich eine Künstliche Intelligenz: Helena – ein Hologramm, ein sehr weibliches, attraktives und auch blondes Hologramm. Ihre Fähigkeiten sind erstaunlich, trotzdem sind ihre Wissenslücken riesengroß.
Sven schickt Helena zum Lernen in Forschungslabore in die ganze Welt: in den Roboterkindergarten nach Genua, zu Facebook nach Paris und einem Waffenhersteller nach Israel. Trotzdem entwickelt sich Svens Vision von einer Mensch-Maschine nicht wie geplant. Als auch noch Gefühle ins Spiel kommen, wird es spannend.