Für viele Menschen ist Hip-Hop ja nur ein weiteres Musikgenre. Tatsächlich steckt hinter dem Wort aber so viel mehr. Entstanden ist Hip-Hop nämlich als eine rebellische Subkultur - und Rap war und ist bis heute das Sprachrohr der Unterdrückten. Besonders gut merkt man das, wenn man sich die allerersten Rapsongs in einzelnen Ländern anschaut.
Im Iran ist Rap noch mehr als tief im Untergrund und steckt noch in den Kindersneakers. Für Frauen ist es allerdings immer noch komplett verboten. Nun gibt es aber trotzdem eine: Sonita heißt sie - und sie flowt gegen den Strom, Tradition - und für Selbstbestimmung. Und auch sie erhebt ihre Stimme für den Kampf gegen die Unterdrückung, was - wie ihr euch vorstellen könnt - als Frau in Afghanistan eine extrem harte Aufgabe sein kann. Die Doku zu ihr soll am 26. Mai in die Kinos kommen - und wird die spannende Geschichte vom Struggle der ersten afghanischen Rapperin erzählen.
"Mehrmals versucht Sonitas Familie, das Mädchen als Braut zu verkaufen, beim ersten Mal ist sie gerade zehn Jahre alt. Sonita ist Afghanin und lebt mit ihrer Familie im Iran - ohne Geld, ohne Schulbildung, ohne Papiere. Doch sie sperrt sich gegen die Pläne der Familie, rappt gegen Zwangsheiraten und nimmt ein Protestvideo über verkaufte Bräute auf. [...] Der berührende und preisgekrönte Dokumentarfilm "Sonita" der iranischen Regisseurin Rokhsareh Ghaem Maghamidie ist ein sehr intensives Porträt der mittlerweile knapp 20-jährigen Rapperin und Frauenrechtlerin." (NDR)
Huch. Hier passiert ja doch noch was, denkt ihr vielleicht gerade. Keine Angst. Fernsehrsatz's not dead. Es bzw ich war nur ein bisschen krank und brauchte mal eine Woche Pause. Viel verpasst habe ich aber anscheinend nicht, soweit ich das in meinen verschnupften und verschlafenen letzten Tagen in meinen TLs mitbekommen habe. Eventuell braucht ja auch das Internetz ab und zu einfach mal eine Pause. Zeit zum chillen und so. Ihr kennt das.
Aber das Internet wäre eben nicht das Internet, wenn es (bzw. MyloTheCat) zum chillen nicht noch mindestens einen guten alten Rapsong in der Muppets-Version mitgeben würde. In dem Fall: Outkast mit Ms. Jackson - inklusive Gonzo als Andre3000 und Kermit als BigBoi. For real.
Eine Dokumentation über deutschen Hip-Hop mit Migrationshintergrund, in der die Musik aber eigentlich nur den Backup macht. Viel mehr geht es um Integration, Rassismus und Rap als ursprüngliches Ausdrucksmittel sozialer Ungerechtigkeiten. Lief gestern Abend auf EinsFestival und ist sowohl politisch als auch deutschraphistorisch durchaus interessant. Einen Featurepart haben u.a. Chefket, Eko Fresh, Saiid, Marteria, Staiger, Celo & Abdi. Hier der Link zur kompletten Doku (40 Minuten) in der Mediathek.
Mirza Odabasis Dokumentarfilm über Hip-Hop in Deutschland, 'Leiden-schafft', spricht Ohren, Augen und vor allem Herz und Verstand seines Publikums an. Soziale Ungerechtigkeit, Fragen nach Zugehörigkeit und Herkunft - mal als Auseinandersetzung mit der eigenen Identität, mal als dürftig verhüllter Alltagsrassismus von außen - von der Kreuzberger Legende Killa Hakan bis hin zur Münchner Rapperin Ebow teilen viele Talente ihre Erfahrungen in 'Leiden schafft'. Denn letzten Endes lassen sich die Fragen nicht auflösen: 'Was ist das überhaupt: Türke sein, Deutscher sein? Berliner sein, Kreuzberger sein?'
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Endlich neuer Stuff von Konvoy, die den ersten Song aus ihrem ersten Album Alles Mitnehmen raushauen, auf das ich schon ein bisschen länger warte (6. Mai ist Release). Und da heute Montag ist, setz' ich jetzt die Kopfhörer auf, verschwinde tief in meiner Kapuze - und nicke mit.
Update: Ich hab' gerade gemerkt, dass das Promoteam von Konvoy mir freundlicherweise einen Downloadlink fürs Album geschickt hat, damit ich eventuell was dazu bloggse. Ups. Schon gemacht. Anscheinend bin ich durchschaubar, was meinen Musikgeschmack angeht. Naja. Jedenfalls höre ich gerade in die restlichen Songs rein und find's irgendwo zwischen Cro (mit dem sie ja auch schon als Vorband auf Tour waren), OK Kid - und gar nicht mal so übel für so junge Kerls. Und nein, ich habe kein Geld dafür bekommen, das ich das sage (schön wär's).
Den Link zum Album kann ich euch zwar nicht geben, Weit Weg ist aber auch mit drauf. Und weil ich's mag, kommt's an dieser Stelle nochmal mit dazu:
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Rapperin Haszcara wurde mit dieser durchaus sympathischen Qualifikationsrunde bei der diesjährigen Battleausgabe vom VBT abgelehnt. Und ich finde, das spricht nicht unbedingt für das Turnier (gerade, wenn man sich mal anhört, wer oder was stattdessen so dabei ist).
Offenbar hört man beim VBT dann doch nicht so gern Disse, wenn es gegen sie selbst geht und macht lieber auf beleidigte Leberwurst anstatt sich mit Gesellschaftskritik auseinanderzusetzen oder neue Dinge auszuprobieren. Und eine "Du bist schwul"-Punchline wird immer noch höher gewertet als eine "Du bist homophob"-Punchline. Schade. Aber gut, wer interessiert sich schon noch fürs VBT? Ich persönlich nehme den Song jedenfalls gerne auf in mein Blögchen und verzichte dafür freiwillig auf den Rest.
Wenn ihr trotzdem mehr dazu lesen wollt - hier das Statement von Haszcara plus eine Antwort von den VBT-Verantwortlichen auf FB.
Letztens erst über den Degenhardt gebloggst. Nun hat er sogar was Neues am Start und tötet Spione. Und ich habe schon einen kleinen Ohrwurm davon davongetragen. Das ganze Album dazu ist übrigens komplett auf YouTube. Inklusive Straßenstream:
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Vor ein paar Tagen hat Eko einen Disstrack gegen die AfD rausgehauen. Nun hat der Albtraum für Deutschland mit einem pseudohippen Posting auf Facebook darauf reagiert. Vermutlich haben sie die Chance gerochen, auch unter HipHop-Fans Jugendliche mit cool verpackten Phrasen auf ihre Seite bringen zu können (deswegen wohl auch das clever platzierte "#DasUrteil" am Ende). So wirkt jedenfalls der Text. Auf den ersten Blick gut geschrieben - und auf den zweiten Blick voll mit ausweichenden Antworten, falschen Fakten und Propaganda.
Und ich habe mir gedacht, ich tue mal was für HipHop und nehme diese Antwort Stück für Stück ein bisschen auseinander:
"die Ehre eines Rapsongs wurde uns noch nie zuteil"
Bisher wart ihr zum Glück auch nicht relevant genug. Allein seit den Wahlen am letzten Sonntag erschienen aber schon mindestens 3 weitere Tracks, in denen es um gegen euch geht. Zumal es haufenweise Raptracks gegen eure politische Meinung gibt (nur so nebenbei - hier, hier & hier).
"Als Sprößling einer Arbeiterfamilie, die in den Nachkriegsjahren nach Deutschland kam, um ehrlicher Arbeit nachzugehen, entstammen Sie konservativen Familienstrukturen, die Sie schätzen - die wir kennen und größtenteils bewahren wollen."
Eko's Vater kam 1980 als politischer Flüchtling nach Deutschland. Später wuchs Eko mit seiner dann alleinerziehenden Mutter in Köln-Kalk auf. Sowohl Flüchtlinge, als auch das - wir ihr es nennt - "selbstgewählte Lebensmodell des Alleinerziehenden" lehnt ihr ab. Wahrscheinlich wart ihr gerade wieder zu fleißig, um zu recherchieren.
"ein Asylchaos unter dem alle Bürger leiden"
Ich bin auch Bürger. Und ich leide überhaupt nicht. Ehrlich gesagt, kenne ich persönlich gar niemanden, der deswegen Probleme hat. Die, die tatsächlich unter dem Asylchaos leiden, sind die Flüchtlinge, denen ihr das Leben noch schwerer machen wollt.
"Steuerverschwendung zu Lasten des kleinen Mannes"
Dem kleinen Mann hilft es bestimmt, wenn man gegen den Mindestlohn vorgehen und die Reichen mit weniger Steuern belasten will. Ein Glück macht das jemand. Nämlich die AfD.
"Frühsexualisierung in Schulen"
Nennt man auch Sexualkundeunterricht. Er verhindert einen falschen Umgang mit Sexualität und ist dafür da, dass den Job nicht Pornos im Internet übernehmen. Zu starke Sexualisierung kommt übrigens hauptsächlich durch die Medien. Statt denen immer nur Lügen vorzuwerfen, könntet ihr mal was Sinnvolles machen und dagegen Hetzen.
"Die Kinderarmut stieg in diesem Jahr wieder auf ein alarmierendes Maß. Seit 10 Jahren führt eine kinderlose Kanzlerin dieses Land, Sie wissen genau, wer für die Zustände die Verantwortung trägt."
Das mag sein. Am meisten tun mir die Kids leid, die sich mit 13 auf der Straße rumschlagen müssen, an die falschen Freunde geraten und in die kriminelle Szene abrutschen. Was tut ihr eigentlich dagegen? Achja: das Strafmündigkeitsalter auf 12 senken und sie ins Gefängnis verfrachten. So kann man das Problem natürlich auch lösen.
Oder man empfiehlt einfach, dass jede deutsche Familie durchschnittlich noch mehr Kinder zeugen soll als jetzt. Auch ein toller Vorschlag von euch. Das hilft sicher gegen Armut. Mit 3 Kindern lässt es sich bestimmt auch besser regieren. Dann hat man ja viel mehr Zeit.
"Die fleißigsten Abgeordneten sind bei der AfD zu finden. Wir sind Malocher, wir waren vor der Politik Arbeiter und werden es bleiben."
Ihr seid so fleißig, erst ein paar Tage vor den letzten Landtagswahlen machte euer Programm die Runde. Und es ist noch nicht mal ein fertiges Programm, sondern immer noch nur ein Entwurf. Jaja, die deutsche Pünktlichkeit...
"Starke und intelligente Frauen brauchen und wollen keine Quote, und hey, unsere Homosexuellen genießen in unserer Partei nicht nur ein Quotendasein, sondern sind gewählte Vertreter und Abgeordnete in Parlamenten."
Starke Frauen vielleicht nicht. Aber was ist denn mit denen, die weniger stark sind? Mal ganz abgesehen vom Gendergap, das bei uns im Vergleich mit anderen Ländern immer noch ziemlich groß ist und gegen das eine Powerfrau alleine es wohl auch nicht leicht hat.
Aber ihr tut ja auch genug andere Sachen für die deutsche Frau. Zum Beispiel nehmt ihr die lästige Entscheidung über ihren Körper ab, abtreiben zu können. Und ihr wollt die "tradionelle Familie als Leitbild" wieder stärken. Da freut sich sicher jedes Mädchen drüber. Und die, die nicht hetero sind sowieso.
Wie freundlich auch von euch, dass ihr den Homosexuellen das heutzutage oft teure Heiraten erspart, in dem ihr es ihnen verbietet. Dass es auch unter ihnen AfD'ler gibt, kann ich nicht nachvollziehen. Aber es soll ja überall schwarze Schafe geben...
„Du findest Waffeneinsatz an der Grenze ganz OK?“ Nein! Deswegen sagte Frau Petry: „Ich habe das Wort Schießbefehl nicht benutzt. Kein Polizist will auf einen Flüchtling schießen. Ich will das auch nicht.“
Beatrix von Storch hat die Frage, ob an der Grenze zur Not auch auf Mütter mit Kindern geschossen werden soll, mit ja beantwortet. Danach behauptete sie, mit der Maus ausgerutscht zu sein. Das sagt eigentlich alles darüber aus, was man wissen muss. Aber keine Sorge. Eure eingeforderten Militärparaden, die wieder stattfinden sollen, erwähne ich an dieser Stelle natürlich auch noch.
"Killerspiele sind nicht daran Schuld am Amoklauf einiger Meschen. Hip Hop ist nicht an der Verrohung und Ghettoisierung der Gesellschaft Schuld und wir ebenso wenig an Bränden."
Nein, ihr habt nur zugesehen, applaudiert und "Wir sind das Volk!!!11" gegröhlt. Zum Beispiel in Clausnitz. Dort gab es laut Presse 2 Brüder, die AfD-Mitglieder waren und sich sowohl passiv als auch aktiv bei der "Begrüßung" der Flüchtlinge (per Bus) beteiligt haben. Und selbst, wenn ihr das mit eurer Ausrede für alles - "Lügenpressäää!!1" abstempelt, seid es aktuell hauptsächlich ihr, die den Menschen so viel Angst machen, dass es überhaupt so weit kommt.
"#DasUrteil"
Schlechteste Battlerunde aller Zeiten. Unglaublich miese Reime (wenn, dann nur Zweckreime), Flow quasi nicht vorhanden und Message inakzeptabel. Für mich geht die Runde klar an Eko. #NichtwieDasUrteil
...So. Und den Rest überlass' ich dann mal Eko, der dazu natürlich auch noch ein Statement bringen wird (heute wahrscheinlich noch, verlink ich dann später hier). Als Fazit aber schon mal: sich in den sozialen Medien als cool ausgeben ist eine Sache, die Politik einer Partie die andere. Mit HipHop hat die AfD jedenfalls nichts zu tun. HipHop kennt nämlich keine Grenzen. Auch nicht die von Ländern. One Love, yo. via
Vergesst Schwesta Ewa, Kitty Kat, Haiyti, Naya Isso und wiesiealleheißen - der (oder eher die) Antifuchs macht Frauenrap endgültig dope. Nun droppt sie die letzten beiden Videos aus ihrer Willkommen im Fuxxxbau EP via Doppelvisual. Ein Fuchs muss eben tun, was ein Fuchs tun muss. Und zwar ein Album, bitte. Ich brauch nämlich definitiv mehr davon.