Absent raucht hauptberuflich Joints, wenn er nicht gerade 'ne Kippe im Maul hat und trinkt auch mal 1, 2 oder 10 Fläschchen Chardonnay. Die Wochenendplanung an diesem dunkelnasskalten Winter-Wochenende dürfte bei dem ein oder anderen daheim ähnlich aussehen. Ich zitiere dazu eines dieser berühmtberüchtigten Sprichworte vom uralten chinesischen Rapper Konfuzius und sage: Chardonnay schadet nie.
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Ich glaube, ich habe mich gerade verliebt. In Liser. Und da ihre Videos bisher teilweise noch nicht mal 2000 Klicks haben, muss ich sie mir aktuell mit gar nicht mal so vielen Leuten teilen. Ich bin mir allerdings relativ sicher, dass das nicht allzu lange so intim bleiben wird. Mein Deutschrap-Geheimtipp für euch: L.I.S.E.R.
„Na? Habt ihr auch so Bock auf ein im Studentenwohnheim in Eigenproduktion aufgenommenes ‚Deutsch‘ ‚Rap‘ ‚Album‘ mit gekauften Beats und uninspirierten Texten voller schlechter Wortwitze? Ich auch nicht, aber so funktioniert die Welt nun mal.“
Taby steigt vom synchronisierenden und sarkastischen Fangirl auf Twitter zur Rapperin mit kommendem Albumrelease empor und ich finde das war eine ganz vorzügliche Entscheidung. Könnte ziemlich gut werden, das Ding, das da irgendwann im Mai kommt. Ich freu mich jedenfalls auf die Pilgerreise durch den Kopf dieser Frau.
Gott, gib mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen
Den Mut, den Leuten nicht ‘nen Haken unters Kinn zu geben
Und die Weisheit, dass im Internet nur Scheiß geschrieben steht
Zieht bequeme Schuhe an, das wird ‘n weiter Weg
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Marteria gibt dem Green in Green Berlin eine ganz neue Bedeutung und hat eine Slow Fashion-Kollektion per aus dem Meer recycletem Plastik und Bio-Baumwolle produziert. Sehr löblich. Ich glaube zwar, dass das letzte, was wir brauchen noch eine Modekollektion ist, finde aber trotzdem gut, dass das Thema Nachhaltigkeit offenbar endgültig im Deutschrap-Kosmos angekommen ist und somit nun auch ganz offiziell als "cool" gilt.
Kleiner Tipp am Rande: ihr seid nicht nachhaltig, wenn ihr euch nachhaltige Klamotten bestellt, obwohl euer Kleiderschrank bereits aus allen Nähten platzt. Die dazugehörige Doku ist aber auch aufgrund der immer noch guten Beats durchaus sehenswert:
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Conny antwortet auf eine gesamplete Greta mit all den üblichen Floskeln, auf die Generation FridaysForFuture wahrscheinlich zurecht mit "Ok boomer" reagieren würde. Und das Ergebnis ist ein wunderbar zynischer Klimaprotestsong, den sogar Klimawandelleugner hören können. Kannte ich bisher nur als Audio (aus dieser Playliste), gibt's aber auch als schickes Video mit Retro-alte-weiße-Männer-Optik und täuschend echtem Greta-Double.
Ich habs mir verdient, ich habs mir verdient
Ich zahle doch auch Steuern auf das Kerosin (Moment)
Ich zahl keine Steuern auf das Kerosin?
Dann liegt das aber an der Politik, oder niiicht?
Ich hatte die Kreuzfahrt schon gebucht (Shoutout Urlaubsguru!)
Fahr mal nach Spitzbergen mit dem Zug (sehr lang)
Ich lasse mir nicht sagen dass ich ein Verbrecher bin Ich bin kein schlechter Mensch, nur ein „dir gehts schlechter Mensch“!
Eigentlich sind Deutschrappers ja nicht unbedingt für ihr immenses Umweltbewusstsein bekannt, sondern für fette SUVs und überhaupt möglichst übertriebenem Konsum, um zu zeigen, wie unsinnig viel Kohle man doch mit dem ganzen Rapding gescheffelt hat, weil man ja so toll ist. Und so manch einen Rapper müsste man wahrscheinlich erstmal davon überzeugen, dass die Erde eine Kugel ist, bevor man ihm von der tatsächlichen Gefahr des Klimawandels erzählt.
Zum Glück ist Deutschrap aber mittlerweile extrem vielseitig geworden und inzwischen gibt es sogar gar nicht mal so wenige Songs, die sich dieser Thematik inklusive Greta-Samples angeommen haben und sich durchaus als (teils zynische, teils ironische, teils ehrliche) Klimaprotest-Hymnen betiteln lassen könnten. Eine kleine Auswahl davon bekommt ihr hier mit Tracks von u.a. Conny, Das Ding aus'm Sumpf, Veedel Kaztro, Lugatti & 9ine, Alligatoah, Laurin Buser und meiner Grün-Playliste, die angeführt wird von der Lazzy Lizzard Gang. HipHop is still my Lieblingsprotestform. One Love, One Planet und so. ?
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Es ist Tarek K.I.Z., ihm gibt niemand ein Korb - dafür er uns aber ein Album. Der nubische Prinz der erwachsen gewordenen Kannibalen in Zivil lässt den Golem frei, dessen Seele schwarz wie eine Coca Cola ist. "Hier endet der Ironie-Raum (...) Jetzt geht es an die Substanz.", schreibt die ZEIT. K.I.Z. für immer, schreibe ich.
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Für mich ein Mix aus Blumentopf und Deichkind, für andere ein Mix aus Käpt'n Peng und Marteria: Das Ding ausm Sumpf. Der nächste promovierte Deutschrap-Doktor nach David P, Holunder & Lady Bitch Ray, der offenbar sehr gute Produzenten gefunden hat (u.a. Sorgenkind) und euch antikapitalistischen, politischen und trotzdem gut ballernden HipHop aus München serviert. Meine neue, eigentlich schon ein Jahr alten und endlich mal nicht cringy klingenden Klima-Protest-Hymnen aus der Expedition-1-EP: Wer, wenn nicht wir (WWNW) & Draußen bei den Windrädern. ?
"Mit dem Herz in der Hand und dem Kopf durch die Wand."
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