Vermutlich hatten wir uns den "Weltuntergang" ja alle etwas weniger langsam und vor allem aufregender vorgestellt. Mit coolen Explosionen statt ständigen Wiederholungen von immer den gleichen Debatten, die wir jetzt teilweise seit einem Jahr oder nach einem Jahr wieder exakt genau so führen, was alles noch langweiliger macht und bewirkt, dass sich die Pandemie inzwischen wie eine Never-Ending-Story anfühlt. Naja. Es kann nur besser werden. Oder viel schlechter. Heutzutage weiß man das ja scheinbar nie so genau. Aber man soll ja positiv bleiben im Leben - also, außer man macht 1 Corona-Test.
Der funky Entertainer in Unterhose aka Marc Rebillet hat endlich eine der Nadeln in den Arm bekommen, die uns alle aus der Scheiße ziehen sollen und feiert seinen Shot stilecht mit einem Funk-Tune voller explodierender Glücksgefühle. Und anscheinend wirkt der Moderna-Stoff etwas anders als AstraZeneca - denn so abgegangen bin ich nach meinem kleinen Pieks leider nicht.
Für mich bisher eindeutig die beste Werbung fürs Impfen, die ich je gesehen und gerade 3 mal hintereinander gehört habe, um dieses gut klingende Feuerwerk der guten Laune zu zelebrieren und mich mitzufreuen (gibt ja aktuell auch nicht so viel, worüber man sich sonst freuen könnte, da muss man das schon mal richtig auskosten).
This is the public health messaging the people need.
Während die erste Welle noch sehr plötzlich und schockierend für uns alle war, rollt die mittlerweile dritte Welle schon so lange mit Ansage auf uns zu, dass der Überraschungseffekt sogar kleiner ist als ein Virus (ungefähr 100 Nanometer). Nicht nur die Wissenschaft, selbst ein Comedian wie Friedeman Weise hat das - so wie wahrscheinlich jeder andere Mensch außerhalb der Bundesregierung - bereits Ende Februar kommen sehen. Ahoi nächster Lockdown.
Gestern habe ich diesen technoiden Synthie-Banger von Charlie für mich entdeckt, der sehr gut gealtert ist, dafür, dass er als fast 40 Jahre alte Disko-Nummer aus Italien daherkommt, die vom Ding her auch heute so produziert worden sein könnte. Klingt ein bisschen wie eine Oldie-Version von Daft Punk und ist abgespaced genug, um perfekt über Szenen aus Fantastic Planet zu passen.
Wie gern ich diesen Song jetzt doch richtig schön laut in irgendnem' Club oder meinetwegen ja auch gern in einer italienischen Disse hören würde, um dazu abzudäncen. Vielleicht sollte ich mir eine Zeitmaschine bauen und zurück in die 80er reisen. Da ging das ja noch alles.
"Es steckt in «Spacer Woman» von Charlie aus dem Jahre 1983 die Quintessenz eines ganzen Genres. Eines, das sich im Laufe der Jahrzehnte immer weiter ausdifferenzierte, zahl- und abwechslungsreiche Sub-Genres zur Folge hatte und irgendwann als Inspiration für die Musik von Modern Talking diente - aber auch den Sound von New Order, den Pet Shop Boys oder Daft Punk beeinflusste." (Quelle)
Update: Ich hab' am Wochenende mal wieder Pizza gefuttert, Fruity Loops angeschmissen und statt der Zeitmaschine dann doch erstmal 'nen kleinen Remix von meinem Italo-Discohrwurm gebastelt.
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Der YouTube-Algorithmus hat mir in den letzten Tagen immer wieder ein wenig Rebellion im Lockdown vorgeschlagen und damit sind zum kleine dummdusseligen Demo-Bilder von hirnlosen Corona-Leugnern gemeint, sondern Videos von ungefährlichen Gangs - aus der Skate- und der Graffiti-Szene. Und da beide - also sowohl die skatende Bande aus Wien als auch die sprayende Crew ausm Osten (anscheinend Leipzsch) - so stilecht gefilmt sind, aber auch fantastische Soundtracks haben, klebe ich die hier einfach mal hin. Props für die Fischaugen-Oldschool-Vibes, dieses atmosphärische La-Haine-Intro und die nicht vergessene Message.
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Eigentlich finde ich es ja wichtiger, das Jahr zu überleben als einen Abschluss zu schaffen und halte es für verstörend, dass man scheinbar unter allen Umständen Abiturprüfungen machen bzw. überhaupt zur Schule muss. Inzwischen haben sich nämlich wohl selbst die Abi-Mottos mit Corona infiziert, so wie's aussieht. Und das ist sehr lustig, aber auch irgendwie traurig zugleich. Die Kreativität hat durch den fehlenden Präsenzunterricht aber offenbar nicht gelitten, im Gegenteil.
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Isreal ist mittlerweile an dem finalen Punkt angekommen, an dem wir alle gerne wären und hat als Impf-Weltmeister (inzwischen ist dort über die Hälfte zweimal durch) gerade anscheinend Corona für beendet erklärt. Jetzt tanzen sie dort auf den Tischen.
Und ich gönne es ihnen sehr, bin trotzdem fucking neidisch und finde es dennoch beruhigend zu wissen, dass sowas wie ein Pandemie-Finish-Moment offensichtlich doch existiert, nachdem man hier manchmal auf die Hoffnung auf ein Ende verlieren könnte. Vermutlich würde ich insgesamt trotzdem lieber in Neuseeland wohnen, wo das Virus ja sogar ohne Spritzen im Arm schon besiegt wurde, aber gerade wär ich auch verdammt gerne in Tel Aviv.
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Corona hat uns scheinbar nicht nur zuhause, sondern auch in einer Zeitschleife eingesperrt, in der sich alles ständig wiederholt, als wär jeder von uns zu Bill Murray mutiert. Die Pandemiemüdigkeit kickt inzwischen so hart, dass man eigentlich nur noch schreien könnten, wenn das nicht so viele gefährliche Aerosole verbreiten würde. Und währenddessen gibt's statt Impfstoff nun Impfstopp, die Idioten fliegen wieder nach Malle und Deutschland hängt sich weiter an seinem eigenen Bürokratie-Strang auf. Twittwoch #11.
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