
Beyond the Infinite Two Minutes

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Influencer-Models, Oligarchen, Tech-Milliardäre, Waffenhändler und eigentlich alle, die sonst noch so bei "Eat the Rich!" mitgemeint sind, versammelt auf einer Geld scheißenden Luxuskreuzfahrt aus der High-Society-Hölle.
Und ich weiß, es ist eigentlich nicht besonders klug, sich im Oktober schon auf den Film des Jahres festzulegen, aber ich glaube, der Champagner in alle Richtungen spuckende Film von Ruben Östlund (Höhere Gewalt & The Square), der sich wie ein Mix aus Titanic, Fyre Festival und Herr der Fliegen anfühlt, ist ein sehr heißer Kandidat dafür. So schön wie in Triangle of Sadness habe ich Kapitalismuskritik auf jeden Fall noch nie im Strahl kotzen sehen.
Als Kind bin ich ja nicht nur in eine analoge Videothek, die 3km entfernt im nächsten Dorf lag, sondern hab eine Zeit lang keinen Film ausgewählt, der nicht mindestens einen Hund oder eine Maus vorne auf dem Cover hatte. Vor den ganzen Filmklassikern wie Pulp Fiction, Hass, Scream, Alien oder Nightmare on Elm Street, die ich dann mit 13, 14 oder sowas gesehen habe, bestand mein gesamtes cineastisches Knowledge von daher auch fast nur aus Mausfilmen. Und alle meine Lieblingscharaktere mochten eher Hunde als Katzen und aßen gern Käse. Das hat mir damals vollkommen gereicht, um mich gut identifizieren zu können.
Ich bin allerdings scheinbar auch mitten im Jahrzehnt der großen Mausfilme geboren, die allesamt versucht haben, den Maus-Hype von Mickey Mouse, aber auch von Bernhard und Bianca (1977) mitzunehmen und zwei meiner Lieblingsmäuse sind sogar im selben Jahr erschienen wie ich: Feivel, der Mauswanderer und mbMn der Filmtitel mit dem besten Wortspiel aller Zeiten. Und Basil, der große Mäusedetektiv, der im Prinzip nur die mausige Version von Sherlock Holmes ist.
Dort und in Mrs. Brisby waren Ratten übrigens immer Nebencharaktere oder Bösewichte und 20 Jahre später gab es mit Flushed Away und Ratatouille gleich zwei große Rattenfilme, die ich auch sehr mag. In den letzten zwei Jahrzehnten sind wir offenbar alle zu größeren Mäusen geworden.
In Zeiten wie diesen hilft nur ein verstörend süßer und in allen Regenbogenfarben explodierender Antikriegsfilm, in dem die letzten Einhörner endgültig abgeschlachtet werden sollen. Und zwar von Teddybären. Mit Herzchenpfeilen.
Unicorn Wars is a fantastic antiwar fable that narrates the story about the ancestral war between the little bears army and the unicorns. The tale tracks two brother teddy bear soldiers, Azulín, who yearn for unicorn blood to be beautiful for ever; and Gordi, who just wants to be accepted and liked.
Ein erfrischend frischer und plötzlich gar nicht mal so süßer Disney-Film, der sonst allerdings sehr gut gewürzt ist. Liebe geht durch den Magen, aber als verstörend spannende Horror-Thriller-Komödie quasi. Der eigentlich Appetit auf mehr machen sollende Trailer zu Fresh entfaltet seinen wahren Geschmack übrigens erst, nachdem man die ersten 30 Minuten des Film probiert hat.
Eine dieser Melodien, die Kids aus den 90's wahrscheinlich nie mehr vergessen werden und vielleicht gerade in ihrem Kopf den Text vervollständigen, weil sie sich an das Intro einer 30 Jahre alten Zeichentrickserie besser erinnern als an das, was sie letzte Woche auf Netflix gestreamt haben (so ist's zumindest bei mir).
Die Ritter des Rechts sind zurück und die Rettungstruppe 2022 besteht doch etwas überraschenderweise aus einem Meta-Remake aus 2D-Chip & 3D-Chap, Roger Rabbit und eigentlich dem gesamten Animations-Universum. Eine schöne kleine Popkultur-Parade also, verpackt in einen Charaktere hin und her flippenden Nostalgie-Remix. Und Funfact: nicht nur Balu, Pumba, Darkwing Duck und ein alt gewordener Peter Pan sind u.a. mit dabei, sogar der hässliche vom Internet gecancelte Sonic aus dem ersten Sonic-Movie-Trailer kommt nun tatsächlich in einem Film vor.