Eigentlich schade, dass man in den letzten Wochen immer nur TrumpTrumpTrump und leider nur noch selten vom Black-Lives-Matter-Movement in den Medien hört. Diese smoothe Movement-Hymne von Jorja Smith versetzt euch von Jazz auf gleich in die verganenen Monate zurück, als der süße Duft von Veränderung noch in der Luft lag.
Trump geht es nach eigenen Aussagen gut in seiner aus 6 geräumigen Zimmern bestehenden Krankenhaus-Suite, hat es aber trotzdem keine zwei Tage ausgehalten, ohne sein viel zu großes Ego bei einem PR-Stunt feiern zu lassen. In einem SUV-Panzer, in dem zwei Fahrer ihre Gesundheit riskieren mussten, damit ihr Diktator Präsident ein bisschen winken kann. Währenddessen macht die Wachsfigur von Donald Trump die deutliche bessere Figur in einer Pandemie und steht brav unter Quarantäne (meiner Meinung nach wäre sie sogar insgesamt ein besserer Präsident).
The Handmaid’s Tale. Einer der vielleicht stärksten und emotional härtesten Dystopie-Serien der letzten Jahre, die urprünglich auf dem US-Streamingdienst Hulu ausgestrahlt wurde und nun endlich auch for free in Deutschland läuft.
Und zwar auf Tele 5 (und in ihrer 5flix-Mediathek), die anscheinend nicht nur Trash-TV, sondern nun auch eine mit Emmys und Golden Globes überhäufte High-End-Quality-Produktion im Angebot haben, die die düsterste und abartigste Zukunft von Feminismus zeigt, die ich je gesehen habe.
Wobei das allergruseligste und bedrückendste an dieser Serie eigentlich ist, dass sie eben nicht in der Zukunft, sondern in einem hier und jetzt spielt, in dem diese verstörende Realität leider noch nicht mal unrealistisch wirkt. Und jede Folge euch dazu bringt, ein Patriarchat stürzen zu wollen.
Die preisgekrönte Serie von MGM Television basiert auf Margaret Atwoods gleichnamigen Bestseller, der Geschichte des Lebens in der Dystopie von Gilead, einer totalitären Gesellschaft in einem ehemaligen Teil der USA. Atomare Katastrophen, Umweltzerstörung und Geschlechtskrankheiten haben zu weitest gehender Unfruchtbarkeit geführt.
Die Gesellschaft wird von machtversessenen Führern in einem neuen, militarisierten, hierarchischen Regime des Fanatismus und in neu geschaffenen sozialen Klassen organisiert, in denen Frauen brutal unterjocht werden und es ihnen unter anderem nicht erlaubt ist zu arbeiten, Eigentum und Geld zu besitzen oder zu lesen. Stattdessen sind die letzten fruchtbaren Frauen Eigentum bestimmter Männer.
Während es im Weißen Haus inzwischen schon stolze 25 Infizierte gibt, bin ich aktuell ja schon wieder sehr froh, nicht in einem Land zu wohnen, dass von einem ignoranten Arschloch, sondern von einer achtsamen Naturwissenschaftlerin regiert wird, die Fakten und Regeln versteht. Inklusive korrekt getragener Maske, eingehaltenem Abstand und gut gewählten Worten. Pandemie kann sie. Und Deutschland hoffentlich weiterhin auch.
An Corona erkrankt:
✅ Boris Johnson
✅ Bolzonaro
✅ Trump
? Merkel
Das Land gut durch die Corona-Krise gebracht:
? Boris Johnson
? Bolzonaro
? Trump
✅ Merkel
— alf frommer (@alf_frommer) October 2, 2020
Endlich mal wieder eine Show, in der nicht nur alte Menschen über ihre Vergangenheit sprechen, nicht nur Markus-Lanz-Fragen gestellt werden und ich tatsächlich mal jeden Gast kenne (außer den TikToker, da bin ich raus): deep und deutlich. Die neue NDR-Talkshow mit einer gut durchgemixten Runde und u.a. Aminata Belli und MoTrip als Hosts. So geht zeitgemäßes Fernsehen.
Na, wie geht's euch nach mehr als 'nem halben Jahr Pandemie? Bei mir ist es inzwischen ein geht so geworden seit der Sommer vorbei ist, weil meine Lust auf einen Corona-Herbst/Winter mit noch mehr Social Distancing, Zoom und menschenleeren Monaten allein zuhaus doch eher gering ist. Und irgendwie schwindet bei mir auch so langsam die Hoffnung, dass das 2021 alles so viel besser wird.
Naja, müssen wir jetzt wohl durch. Ohne wirkliches Ziel. In eine ungewisse Zukunft. Alle zusammen. Irgendwie. Inklusive mit Verspätung kommenden Depressionen, die dieses Jahr noch mehr reinkicken und dem drölfhundertsten Podcast auf'm Ohr, weil man nahezu alle Serien und Songs der Welt bereits durch hat. Yay. Darauf erstmal ein Meme (und 80 Sekunden gute Laune von Dauer-Grinsebacke Roy Purdy):
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Die Drehbuchschreiber der dystopischen Reality-Show-Serie "2020" wissen scheinbar wirklich, wie man uns mit Plottwists bei Laune hält: Trump hat heute morgen getwittert, dass er positiv auf Corona getestet wurde und muss nun mitten im wütenden wichtigen Wahlkampf in Quarantäne. Und entweder stirbt er jetzt als garstiger alter Mann oder er gewinnt am Ende als 74-jähriger Corona-Besieger doch noch die Wahl und die Welt geht nochmal 4 Jahre lang unter.
Oder wir bekommen noch mehr Plottwists und er überlebt durch eine Desinfektionsmittel-Spritze. Oder alles ist doch eigentlich nur eiskalt gefakenewste Wahltaktik (so paranoid bin ich nach mehr als 15.000 Lügen schon). Es bleibt spannend, bleiben Sie dran.
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Ein nicht ganz so jugendfreier Kurzfilm aus Texas, der euch zeigt, was alles passieren kann, wenn man nicht zur Wahl geht. Und wie unfuckingfassbar beschissen so ein gewähltes Staatsoberhaupt sein kann, wenn es ein dumm aussehendes Monster ist, wissen die Amis ja mittlerweile ganz genau. via