Deutsche Joker: Wolfgang Bahro hätte am 1. Januar wahrscheinlich auch noch nicht gedacht, dass man seine Grußbotschaft an ein gesundes und glücklichs 2020 am Ende des Jahres nicht mehr unironisch gucken kann. Inzwischen klingt es nämlich so abgrundtief zynisch, wie es Jo Gerner aka der Superbösewicht des GZSZ-Universums eben nun mal ist. This is fine.
Kategorie: Allgemein
Twittwoch #45
Das Staffelfinale der amerikanischen Reality-Bullshitshow zieht sich so sehr in die Länge, dass mittlerweile sogar der BER eröffnet wurde. Pandemien beweisen nicht nur, dass Novembertage noch düsterer sein können als sie es ohnehin schon sind, sondern auch, dass es mehr als ein halbes Jahr braucht, bis alle Deutschen eine einfache mathematische Gleichung verstanden haben, die man schon als Kind in einer Schulstunde lernt.
Zombiefilme sind für mich inzwischen unrealistisch, sobald sich niemand darin beschwert, dass sein Restaurant nicht mehr so gut läuft und keiner vorkommt, der gegen zu harte Maßnahmen gegen hirnfressende Untote demonstriert. Und 2020 könnte vieles wieder gut machen, wenn es in den nächsten drölfzig Stunden den nervigsten hirnzerfressenen Typen der letzten 4 Jahre aus dem Amt kickt. Twittwoch #45.
https://twitter.com/hrtgn/status/1323349132694704131
https://twitter.com/Pajam_Advieh/status/1323941329014083584
#SchleichDiDuOaschloch
In Paris lautete er damals elegant #JeSuisCharlie. In Wien wählt man dagegen etwas direktere Worte als Hashtag, um sich gemeinsam stark zu machen und Terroristen entgegen zu rufen, dass sie dort aber sowas von gar nix verloren haben: #SchleichDiDuOaschloch. Stabile und klare Ansage der trotzenden Stadt in Österreich.
Die Wienerin Natascha Strobl schreibt dazu auf Twitter:
Auf einem Video ist ein Mann auf einem Balkon zu sehen, der dem Terroristen nach unten nach schreit „schleich di, du Oarschloch“ und das ist so on brand für Wien. Bisi mutig, bisi understated, bisi derb, immer sehr ernst und direkt gemeint. #wienliebe
Unangenehme Geräusche im Jahr 2020
Gestern war ich beim Arzt, weil ich zuvor ein fukking mal in 2 Monaten meine Wohnung verlassen habe und das Resultat draus direkt eine Platzwunde am Kopf samt sehr schmerzvoll zerrenden Bein war. Offenbar bin ich der lebende Beweis, dass unsere Bundeskanzlerin Recht hat und es besser ist, zuhause zu bleiben.
Nun ja. Jedenfalls stand im Wartezimmer meiner Hausärztin einer von diesen Pimmelnasen, die aus der immer zu kleinen Maske raushängen und fing während eines Gesprächs an laut rumzuhusten, als jemand ihm entweder zynisch oder beruhigend entgegnete, dass es bestimmt nur eine Grippe sei. Derweil sah ich vermutlich exakt so aus wie dieser anscheinend auch von 2020 geprägte Hund, war dann aber zumindest froh, dass ich meine Grippeimpfung schon hatte und bin inzwischen übrigens wieder einigermaßen wohl auf, danke.
Joe Biden feat. Eminem ✊
https://twitter.com/JoeBiden/status/1323320216038776832
Biden beweist zum Stichtag der US-Wahlen nochmal, dass er auch Popkultur-Punchlines kann und hat sich den wohl berühmtesten Battlerap-Soundtrack für einen finale Voting-Ansage lizensieren lassen. Und offenbar zählen nicht nur The Rock, Madonna, Shia Leboeuf, George Clooney, Cardbi B, Tom Hanks und Diplo, sondern nun auch Eminem zu Biden's Gang. Hoffen wir mal, dass das reicht, um Trump nach vier fürchterlich surrealen Jahren voller Bullshitshows endlich aus dem Weißen Haus zu kicken.
Untergangsromantik
Kennt ihr noch die Szene aus Titanic, in der die Band weiterspielt, trotzdem das komplette Schiff grad aufgrund eines Eisbergs untergeht? So ähnlich fühlt sich dieser Clip aus Barcelona an. Nur, dass die Titanic jetzt die ganze Welt ist und der Eisberg das Jahr 2020.
Aber keine Sorge, unser Schiff ist nach mittlerweile einem Jahrhundert technischer Fortschritt etwas stabiler, sagt man. Damals wurde aber vermutlich nicht gegen Rettungsboote demonstriert, die wir heutzutage allerdings immer noch ungerecht verteilen (#LeaveNoOneBehind). Tja.
— Mumpaminkel (@mumpaminkel) November 2, 2020
Kunst kann Leben retten
Filme, Musik, Kunst. All das kann einen nicht nur ablenken, wie wir alle spätestens seit der Pandemie wissen, sondern auch manchmal Halt geben. So wie zum Beispiel diese riesige Walflossen-Skulpur, die eine U-Bahn in Rotterdam vorm diesmal nicht psychischen, sondern physischen Absturz bewahrt hat. Von wegen Kultur ist nicht systemrelevant.
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Karl Lauterbach's Reaktion auf irgendeinen Stuss, den Gauland mal wieder im Bundestag rausgelassen hat, ist meine permanente Reaktion auf fast alles, was in diesem abgefukkten Jahr passiert, in dem man nur noch den Kopf schütteln und facepalmen kann: 2020 als GIF.