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Gestern habe ich mir nochmal Facebook-Kommentare zu der ganzen #allenichtganzdicht-Geschichte durchgelesen (ja, ich weiß, aber diesmal hat es sich gelohnt). Und anscheinend können nicht nur Schauspieler sehr zynisch sein, denn auf der Page von Regisseur Dietrich Brüggemann, der wohl mitverantwortlich für diese von allen möglichen Dullis gefeierte Schwurbelkunst war, findet man das: Eine Krankenschwester, die sich beim Initiator für die Videos "bedankt" und dabei anscheinend nicht nur on fire ist, sondern auch das mit der bitterbösen Satire offensichtlich weitaus besser drauf hat.
Und ich finde ja, dass das Krankenhauspersonal in der aktuellen Situation doch etwas mehr Aufmerksamkeit verdient hat als ein paar superironische Künstler, die in einer Pandemie nichts beigetragen haben außer Leerdenkern eine nun artsyfartsy angemalte Bühne zu bieten.

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Wir halten fest: Aus Standing Ovations an allen Balkonen (und im Bundestag) und einer versprochenen Prämie von 1500€ ist ein Täfelchen Schokolade, eine Nivea-Creme oder eine fucking Maske geworden. Die Hall of Fame der enttäuschendsten Corona-Boni für Pflegekräfte in Krankenhäusern besteht nicht nur aus Klopapier. Und ich frage mich derweil, wieso Jens Spahn nicht gleich Shirts mit dem Aufdruck "Ich habe Deutschland durch die Corona-Krise gebracht und alles, was ich bekommen habe, ist dieses lausige Shirt" verteilt hat. Oder das Geld hat nach den 40 Milliarden als Abfindung für die Kohleindustrie nicht mal mehr dafür gereicht.

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Eine Airline bekommt 9 Milliarden dafür, dass sie nicht fliegt. Pflegeheime (allerdings auch nur in der Altenpflege) bekommen ca. 1000€ für ihre Mitarbeiter zugesteckt. Und das Krankenhauspersonal, das uns eigentlich bisher durch diese Pandemie gewuppt hat, bekommt nichts außer Applaus. Klingt für mich jetzt ehrlich gesagt nicht ganz so logisch, scheinbar regelt die Bundesregierung aber ähnlich toll wie die olle unsichtbare Hand des Marktes.

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Meine eigentlichen Helden in der aktuellen Krise sind neben der Wissenschaft ja vor allem Supermarktkassen und Krankenhauspersonal. Die einen stehen täglich ungeschützt an der Kasse und müssen eure Kämpfe um Klopapier schlichten, die anderen retten im Notfall euer Leben und gehen jetzt mehr und mehr bis an seine Grenzen und darüber hinaus.
Wenn wir diese ganze Scheiße überstanden haben, sollten wir endlich mal überdenken, welche Berufe wirklich systemrelevant sind und sie dann auch dementsprechend hoch bezahlen bzw. gesellschaftlich würdigen. Und zwar nicht nur mit einem Danke und Applaus.

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Ein sehr schick animierter und mehrfach ausgezeichneter Kurzfilm von Johannes Schiehsl (und von der Filmakademie Baden-Württemberg) über einen jungen Mann, der sich an seine Zivizeit zurückerinnert - und an ein ganz spezielles Lied. Und er zeigt nebenbei nicht nur die Alltagsprobleme pflegebedürftiger Menschen, sondern auch die der Pfleger.
Ich persönlich find's ja immer noch schade, dass es keine Zivis mehr gibt (und das sag ich als jemand, der mal von Zivis betreut wurde - und ja, ich lebe noch ;). Gerade im Bereich Pflege, wo es ja bekanntlich ohnehin schon an nahezu allem fehlt, waren die Zusatzhilfen schon 'ne tolle Sache. Auch wenn's ja so ne Art Mini-Ersatz mit den Bufdis gibt.

"Ein junger Mann leistet seinen Zivildienst im Rettungsdienst ab. Dabei führt ihn seine Verpflichtung in die Wohnungen von Menschen die ferner an Krankheiten oder Verletzungen sondern vor allem an Einsamkeit leiden. Sein exzessives Engagement um seine Patienten führt ihn an den Rand eines Burn-Outs. Doch am Ende kommt die Rettung – und zwar gerade von jemandem, von dem er sie am wenigsten erwartet hätte."

PS: Weil ich gerade so viel Podcasts höre, hier ein 4-stündiger über eben jenes Thema: Zivildienst. Mit u.a. Chris (früher gameone) und Rockstah. Und krass unterhaltsam.

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