Die Menschheit stolpert von einer historisch großen globalen Krisen in die Nächste und ballert aus Verzweiflung die 100 Milliarden € in die Luft, die für Zukunft und Gesundheit bisher seltsamerweise nie da waren. Dabei ist das Wichtigste in einem atomaren Weltkrieg natürlich, dass die Schulen, die Büros und die Friseure offen bleiben, damit die Kinder ja kein Jahr verlieren, es der Wirtschaft gut geht und wir alle schön aussehen.
Und trotz dieser fürchterlich bedrückenden Situation in der Ukraine ist es sogar ein bisschen schön, dass sich die ganze Welt vereint und man sich zumindest darauf einigen kann, ein gemeinsames Zusammenleben ohne diktatorische Invasionen von machtgeilen Arschlöchern zu wollen.
🇺🇦GO_A – Shum🇺🇦
2022 ist gerade so mies geworden, dass selbst 2020 dagegen wie ein gutes Jahr wirkt und ich weiß auch gar nicht, ob ich überhaupt noch in der Lage dazu bin, schon wieder eine historische Mega-Katastrophe zu verarbeiten. Und dabei ist es ja offensichtlich schon ein Privileg, das, was in der Ukraine passiert nur doomscrollend via Twitter mitzubekommen und nicht selbst erleben zu müssen.
Nach zwei elendig langen Pandemie-Jahren fällt es mir aber einfach noch schwerer zu fassen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die Krieg wirklich für eine gute Idee halten. Ich pendle jedenfalls zwischen tiefem Weltschmerz und völliger Verdrängung. Und nebenbei ist mir eingefallen, was ich denn so als letztes aus dem Land mit der blaugelben Flagge gehört habe und mochte - es war dieser mbMn zu Unrecht nicht erstplatzierte ESC-Song der Ukraine aus dem letzten Jahr: GO_A – Shum. Das klebe ich mir samt Akustik-Version gerne hier hin, da der ESC eines der gegenteiligsten Dinge von Krieg ist, die ich kenne. Und ich mag das Gegenteil von Krieg.
Berlin – The Game
Stellt euch vor, jemand hätte tatsächlich eine echte Matrix programmiert, bisher gäbe es allerdings nur ein Berlin-Level. Ich würde dann vermutlich am Wochenende da rein und sowohl meine beste Freundin als auch sämtliche Clubs und Dönerbuden exzessiv besuchen.
Leider muss ich euch und mich enttäuschen, denn bisher gibt es keine Pille, die euch in eine Haupstadt-Matrix kickt (auch wenn sicher irgendein Dealer gegenteiliges behaupten mag). Dafür hat ein Typ mit dem Namen Paul Klingenberg mit der Unreal Engine 4 aber schon mal sowas wie eine Demo-Version gebastelt. Sie trägt den wunderduften Titel: An Environment Artist's Ode to Berlin. Stilecht mit 1UP-Tag. Schick schick.
A 3D environment art project I have created in Unreal Engine 4.27, Cinema 4D, Substance 3D Painter, Quixel Mixer, and DaVinci Resolve from 2020 to 2022 to express my love for my home city.
The New Norm&Al Show
Neulich habe ich mir ein veganes Schnitzel gekauft und an der Theke zwei Scheiben Serano-Schinken geholt, um den mit dem dazu gewählten Gemüsi anzubraten. Und davor habe ich mir aus nostalgischen Gründen ein paar Cini-Minis von Nestle gegönnt und sie mit Hafermilch weggeschlürft.
Und vermutlich fall ich damit genau in die Zielgruppe dieser wundervoll weirden Werbespots, die ich irgendwie erfrischend finde, weil ich gar nicht checke, warum man immer alles ganz oder gar nicht machen sollte. Naja, und weil gerade ein niedlich verstörendes Fleischbällchen zu mir gesprochen hat, was auch nicht alle Tage passiert.
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NeuralBlender: Artificial Art
Seitdem AI und Roboter angeblich allen die Arbeit abnehmen sollen und sogar als mögliche Future-Artists angepriesen werden, warte ich ja auf ein Mal-Programm, in das ich einfach eintragen kann, was ich will und dann automatisch ein schönes Bild bekomme, das es so noch nirgends gibt. Und seit Jahren ploppen online auch immer wieder solche Proggis auf, die dann aber meistens doch nicht so toll waren.
Auch der "NeuralBlender" ist kein digitaler Da Vinci und spuckt nicht immer die Mona Lisa 2.0 aus, aber hier kann man random Begriffe eintippen und anschließend wird aus allen dazu irgendwie passenden Pics aus dem gesamten Internetz ein neues Bild zusammengemixt. Jedenfalls, wenn man dort "Skunk Rainbow", "End of the World", "Unicorn Invasion" oder "Space City" eingibt, kommen diese gar nicht mal so unhübschen Bilders heraus.
Und die sehen sogar noch okay aus, obwohl die nur 200x200 Pixel groß sind und ich die hier ziemlich hochskaliert habe. Könnte genauso gut eine Ausstellung von irgendeinem Artist sein - wobei man das auch sagen könnte, wenn überall nur ein paar wirre Striche drauf wären, aber ihr wisst schon, was ich meine.
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Twittwoch #8
2022 ist gerade mal zwei Monate alt und es wird jetzt schon schwer, sich alle Orkan-Namen zu merken. Nachdem die Menschen den langwierigen Kampf gegen das Mutantenvirus für beendet erklärten, kehrten sie zur Normalität zurück und arbeiteten wieder daran, sich gegenseitig umzubringen.
Und ich wäre eigentlich ganz froh, wenn wir dieses Jahr mal auf ein historisch beschissenes Großereignis verzichten könnten, weil ich sonst den Überblick darüber verliere, was ich alles meinen nicht vorhandenen Enkeln erzählen muss.
Twittwoch #7
In den Nachrichten gab es endlich mal keine neuen Mutantenviren (zumindest noch nicht), weil die allen total egale Bundespräsidentschaftswahl einfach wichtiger war. Nach zwei Jahren Pandemie ist Krieg nicht unbedingt das, was man sich als nächstes historisches Ereignis wünscht. Und dieses Jahr weht anscheinend ein rauher Wind, denn es stürmt irgendwie eigentlich nur noch und wir dürfen uns schon wieder auf einen Orkan freuen.
https://twitter.com/breiinderbirne/status/1492143935678038016
Twittwoch #6
Die Pandemie plätschert so vor sich hin wie das derzeitige Dauerregenwetter (oder wie wir in Hamburg sagen: Wetter). Der gefühlt 9-monatige Winter fühlt sich mit Omikrons ungefähr 2 Jahre länger an. Und irgendwie ist bei allen der Akku leer und gleichzeitig voll.