Trash-TV-Ikonen sind mir ja manchmal sympathischer als gewisse Tatort-Schauspieler von der großen Leinwand, die nuschelnd in eine Kamera schwurbeln und so tun, als wären sie plötzlich wirklich Dr. der Virologie. Dann doch lieber wissenschaftlich korrekte Impfluencer aus TeamRTL2.
Kategorie: Fernsehen-Streaming
Gemediathekt: Auf der Couch: Paartherapie der Meinung, Deep und Deutlich, Die Klimafrage mit u.a. Maja Göpel & Luisa Neubauer
Der Wer-wird-Millionär-Psychologe Leon Windscheid setzt Klimaktivismus und Konservativität zusammen auf die Couch und macht mit ihnen eine Paartherapie der Meinung, in der Carla Reemtsma den alten weißen Mann ganz schön alt und weiß aussehen lässt. Deep und Deutlich geht in die zweite Runde und ist immer noch die einzige Talkshow im Fernsehen, in der das Durchschnittsalter der Gäste deep und deutlich unter 50 liegt. Und bei Jung & Naiv beantworten Maja Göpel und Luisa Neubauer die Klimafrage mal ohne jemanden, der irgendwas mit Wirtschaft wichtiger findet als den eigenen Planeten.
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Netzkino: Fight Club, Der fantastische Mr. Fox & Funny Games
Das Netzkino scheint eigentlich hauptsächlich ein Archiv für Müll-Movies zu sein, aber wenn man lange genug in diesem großen Scheißehaufen wühlt, stößt man aktuell tatsächlich auf immerhin drei Perlen der Kinogeschichte - und das sogar in 4K: Fight Club (1999, David Fincher), Der fantastische Mr. Fox (2009, Wes Anderson) und Funny Games (1997, Michael Haneke).
Schon beeindruckend, dass man auf einem täglich uploadendem YouTube-Kanal mit über 2000 Filmen nicht mal eine ganze handvoll guter Filme findet, die man gucken kann. Aber wenn wir ehrlich sind, ist das ja eigentlich bei jedem Streamingdienst so und dieser hier will wenigstens mal kein Geld von euch dafür, dass ihr stundenlang etwas sucht und dann irgendwann einfach aufgebt, weil die Qual der Wahl zu strong ist.
Gemediathekt: The Social Dilemma, die Serie „Nudes“ & Sprit für den Kiez
Die Netflix-Doku über die bösen Sozialen Medien, die uns angeblich alle zu hochemotionalen Dopamin-Junkies werden lassen, gibt's jetzt auch auf einer Social-Media-Plattform. Passend dazu läuft in der ARD-Mediathek gerade die preisgekrönte norwegische Serie "Nudes", in der es um Cybermobbing auf u.a. jenen sozialen Medien geht. Und wenn euch das alle zu viel wird, könnt ihr auf SpiegelTV mit einer oldschooligen Hamburg-Doku in eine Welt ohne Facebook & Co. zurückreisen (genauer: ins Jahr 2006).
Gemediathekt: Die ersten Clubs haben wieder auf, Ein Portrait über die Gen Z, Kioskmetropole, Pandemie-Doku: Schockwellen, Moritz Neumeier & Kurt Krömer
Eigentlich ist ja gerade dieses ominöse Sommerloch im TV, weil sowieso alle draußen rumsommern oder Fußball schauen oder sogar beides gleichzeitig machen. In Mediatheken der Öffis merkt man davon aktuell allerdings nicht so viel, denn es gibt da momentan tatsächlich ein paar ganz gute und durchaus spannende Dinge zu sehen, wenn man denn möchte.
Durch das Y-Kollektiv habe ich bspw. erfahren, dass die ersten Clubs in Deutschland schon wieder aufhaben und ich eine Party mit 1500 darin abtanzenden Menschen noch ganz schön verrückt finde. Der WDR hat ein sehr sympathisches Portrait über 8 noch sympathischere Menschen aus der Generation Z gemacht. In der Nordstory spaziert ihr durch eine deutsche Kioskmetropole und bekommt Brause, Bier und bunte Büdchen.
Schockwellen gibt euch ein Corona-Zwischenfazit und liefert nochmal chronologisch die Nachrichten der scheinbar nie endenden Pandemie. Und in Heroes treffen Urgesteine der deutschen Comedy auf die nächste StandUp-Generation, was in dem Fall ein sehr ehrliches Date mit Kurt Krömer und Moritz Neumeier bedeutet.
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Gemediathekt: Captain Fantastic, Jan Delay & Annalena Baerbock, Schwarze Adler, die letzte Pierre M Krause Show, TrainsurfinGraffiti, #dreckshure, BGE-Doku
Eigentlich ist ja gerade dieses Sommerloch im Fernsehen, weil sowieso alle draußen abhängen - erst recht nach drölfzig Wochen #wirbleibenzuhause, die man hauptsächlich mit Bildschirme anstarren verbracht hat. Das Wetter scheint sich aber demnächst erstmal ein bisschen zurückzuziehen und da sind ein paar Streamingtipps für Zeiten, in denen man sehr viel weniger machen kann, wenn es regnet ja schon sehr praktisch. Und außerdem will ja niemand NUR Fußball gucken. Auf Arte findet man bspw. Captain Fantastic, ein selbstkritischer und doch sehr sommerlicher Aussteiger-Film mit Viggo Arragorn Mortensen. Im WDR-Machiavelli-Podcast haben Jan Delay & die grüne Kanzlerkandidatin ein Stündchen über dies, das und Politics gequatscht. Auf ZDF gibt es mit Schwarze Adler sogar für Nicht-Fußball-Interessierte eine interessante Fußball-Doku. Pierre M Krause hat seine allerletzte Late-Night-Show inklusive Best-Of abgeliefert. Und arte hat via Tracks hat eines der übrig gebliebenen Berlin Kidz portraitiert, aber mit #dreckshure und Komm Komm Grundeinkommen auch gerade zwei sehenswerte Dokus in der Mediathek.
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3Sat-Doku: Ist das Zukunft oder kann das weg?
Wir brauchen Utopien und große Entwürfe. Nicht als konkretes Ziel, sondern als Regenbogen, auf den wir zugehen können, den wir aber nie erreichen werden. Aber was wäre die Welt ohne Regenbögen?
- Volker Strübing (Autor der Doku)
Eine in die Welt von überübermorgen blickende Doku-Perle aus der 3Sat-Mediathek, die sich mal genauer anschaut, wie das mit der Zukunft eigentlich so aussieht. Und es ist ein bisschen, wie die weitergedachte Version einer "futuristischen" ZDF-Doku aus dem Jahr 1972, die in das Jahr 2000 reist - nur halt diesmal ein paar Jahrzehnte später. Mit einem bereits in der Gegenwart existierenden Space-Auto auf dem Mars - statt einem langweiligen Flugtaxi auf der Erde. Was kann das also noch kommen? Eine von vermutlich sehr vielen Antworten darauf bekommt ihr im weit nach vorne schauenden Film von Volker Stübing, den ich letztes Jahr schon mal mit einer ebenfalls sehr sympathischen Digital-DDR-Doku hier verbloggst hab.
Früher war fast gar nichts besser. Bis auf die Zukunft. Visionen von Weltraumstädten und fliegenden Autos statt der heute verbreiteten Untergangsstimmung. Die Dokumentation sucht neue Utopien.
Mini-Meta-Serie: How to Tatort
Entweder ich werde langsam alt oder die Öffis-Mediatheken entwickeln sich allmählich zu einer guten Serien-Streaming-Alternative (mit hin- und wieder sehr stabilen Eigenproduktionen). Neben Sløborn, Bad Banks, Drinnen, Feuer & Flamme und Schlafschafe ist mein aktuelles Highlight dort die durch viele Metaebenen schießende Mini-Serie: How to Tatort. Und keine Angst, Jan Josef Liefers ist nicht dabei und die 6-folgige Mockumentary-Show ist definitiv kurzweiliger als jeder schnarchige Sonntagabend-Tatort.