Reiche Anzugträger ergaunern 55 fucking Milliarden, Journalisten decken alles auf - und der deutsche Staat so: Naja, kann schon sein, dass wir da was machen müssen, aber guckt mal, die tragen Anzüge und haben Geld. Wir mögen Geld. Was wir nicht mögen, sind Menschen, die Fehler in unserem System öffentlich machen.
Hier ein Auszug aus dem offenen Brief der CORRECTIV-Redaktion, die nicht nur für die Enthüllung des Skandals gesorgt, sondern auch das maskierte Insider-Interview mit einem der CumEx-Betrüger geführt haben.
Wir erwarten, dass die Strafverfolgungsbehörden die Täter verfolgen und das Geld zurückholen. Der größte Teil der gestohlenen Milliarden bleibt jedoch weiter verschwunden.
Zugleich werden nun diejenigen verfolgt, die den Skandal aufgedeckt haben. Gegen Oliver Schröm, Chefredakteur von CORRECTIV, ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg wegen des Verdachts auf „Anstiftung zum Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen” nach §17 UWG (Gesetz gegen Unlauteren Wettbewerb).
Es ist das erste Mal, dass dieser Paragraph auf einen Journalisten angewendet wird.
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Der Rechtsstaat muss sich auf die Verfolgung der Täter konzentrieren.
Steuerraub ist ein Verbrechen. Journalismus nicht.
Die CORRECTIV-Redaktion