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Fakt des Tages: Dem Ausschwitz-Memorial folgen seit vorgestern eine Million Menschen auf Twitter. Als Jude wären sie damals für weniger alle hingerichtet worden. Und viel mehr bleibt mir an solch einem Tag eigentlich nicht zu sagen. Alles andere hat die Kopfkultur aber auch schon ganz wunderbar getan bzw. formuliert:

"Nein, Dirk, du bist nicht Schuld am Holocaust.
Nein, Tina, du musst nicht für etwas büßen, was geschehen ist, bevor du das Licht der Welt erblickt hast.
Nein, Thorben, es ist nicht irgendwann gut.
Nein, Mandy, es handelt sich nicht um eine der größten Lügen der Geschichte.
Nein, Thomas, niemand hält dir vor, dass du damals dabei gewesen wärst.
Nein, Silke, dieser Gedenktag ist nicht übertrieben.
[...]
Niemand streift euch die Schuld an der Vergangenheit über.
Niemand zieht euch für das Unrecht, das Millionen Menschen widerfahren ist, zur Verantwortung.
Niemand behauptet, dass ihr damals dabei gewesen wärt und es hättet verhindern können.
[...]
Aber ja, ihr seid dafür verantwortlich, dass diese Spirale aus Hass, Gewalt und Tod sich nicht wieder und weiter drehen kann.
Ihr seid in der Verantwortung, dass Unrecht sich nicht wiederholt.
Ihr seid dafür zuständig, dass keine neuen Feindbilder entstehen und diesen dann fröhlich und frei der Tod gewünscht wird.
Ihr seid dafür zuständig, weder zu relativieren noch zu belächeln oder die Verantwortung für das, was aktuell geschieht, von sich zu weisen.
Das hat nichts mit Schuld zu tun, sondern schlicht mit gesundem Menschenverstand, Weitsicht und ein wenig Demut."
- Kopfkultur

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Seit gestern gibt es die Gedenksteine, die ich bis heute ja nicht nur äußerst ansehnlich finde, sondern auch immer wieder berührt bin, wenn ich denn mal darüber stolper, seit genau 25 Jahren. Eines der wohl immer noch schönsten und stimmigsten Kunstprojekte unserer Zeit, für das Gunter Demnig 2005 zurecht das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde.
Was mich letztens emotional nochmal erschlagen hat, war, dass ich die goldenen Stolpersteine schon so oft und nahezu überall gesehen habe, dass diese so hohe Zahl an Morden mich schon gewaltig erschrecken lässt. Ende letzten Jahres wurde aber kürzlich erst der 75.000ste verlegt. Das sind gerade mal 1,25% aller Holocaust-Opfer aus dem Nationalsozialismus.

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Ich habe in den letzten Jahren ein interessantes Phänomen am Holocaust-Mahnmal beobachtet: viele Menschen verwenden das...

Posted by Shahak Shapira on Mittwoch, 18. Januar 2017

Tolles Foto-Projekt von meinem Lieblingsjuden Shahak Shapira. Und ist quasi das genau Gegenteil von der neuesten Nazi-Rede der AfD, in der Herr Höcke das Holocaust-Denkmal als eine Schande bezeichnet. Eine Fotosammlung aus "coolen" Social-Media-Pics inmitten des Mahnmals für die ermordeten Juden in Europa. Und nebenbei ein kleines Fuck your Selfie an die Generation Internet.
"Yolocaust ist ein Projekt des israelischen Satirikers und Autors Shahak Shapira, das unsere Erinnerungskultur durch das Kombinieren von Selfies am Holocaust-Mahnmal in Berlin mit Bildmaterial aus Vernichtungslagern hinterfragt. Die Selfies wurden auf Facebook, Instagram, Tinder und Grinder gefunden. Kommentare, Hashtags und „Likes“ aus den Selfies wurden ebenfalls übernommen."